Das Auf- und Tiefbohren wird an besonders langen Rohren mit einem um ein Vielfaches über dem Standard liegenden Durchmesser durchgeführt. Dieser Vorgang wird oft auch als Aufreiben bezeichnet. Diese Rohre können leicht als Laufbuchsen für Hydraulikzylinder verwendet werden.

Dabei handelt es sich um eine Schruppbearbeitung an der Innenseite der warmgehonten Rohre, die gemäß EN10297 hergestellt werden, wobei das zu entfernende Schlichtaufmaß je nach Dicke des Ausgangsrohrs variiert und die Bearbeitungsdauer bestimmt.

Das Aufbohren der Rohre kann durch Ziehen oder Schieben erfolgen; ersteres folgt der ursprünglichen Geometrie des Ausgangsrohrs, während letzteres ein Loch mit besseren Geradheitseigenschaften erzeugt.

In unserem Produktionsprozess

Unser Produktionsprozess besteht aus einer ersten Vorbereitungsphase, bei der das Werkstück auf der Drehmaschine zentriert wird. Diese Phase ist essenziell, da sie die Qualität der Endbearbeitung bestimmt, die in Bezug auf die Außenseite so konzentrisch wie möglich sein muss.

Dieser Vorgang ist nicht zu unterschätzen, da das nach EN10297 gehonte Rohr große Maßtoleranzen in Bezug auf den Außendurchmesser und die Dicke aufweist, sodass es unter diesen beiden Bedingungen nicht immer möglich ist, den gewünschten Aufbohrdurchmesser zu erzielen.

In dieser Phase wird der „Pfeil“ des Rohrohrs gemessen, der, wenn er einen bestimmten Wert überschreitet, einen zusätzlichen Richtvorgang an der Hydraulikpresse erfordert.

Die folgenden Phasen des Bohrens

Sobald diese erste Phase abgeschlossen ist, kann das Rohr mit speziellen Werkzeugen fester Größe, die Tiefbohrmeißeln ähneln und als „Aufweiter“ bezeichnet werden, von innen über die gesamte Länge gedreht werden.

Das bei jedem Durchgang abgetragene Schlichtaufmaß beträgt in der Regel 6 bis 15 mm, je nach Größe des verwendeten Einsatzes.

Am Ende der Aufbohrung des Rohrs entsteht eine über die gesamte Länge maschinell bearbeitete Bohrung mit einer Rauheit Ra von 6,3 bis 12,5 und einem Schlichtaufmaß, das mit der Toleranz H7 oder H8 gehont werden kann.

Kontrollen

Kontrollen, die am Ende der Bearbeitung durchgeführt werden, sind: eine Sichtprüfung, um mögliche Defekte im Rohrinnern zu erkennen, wie z. B. durch Materialmangel entstandene Löcher, und die instrumentelle Prüfung mittels Mikrometer, um sowohl den Innendurchmesser als auch die Rohrdicke an beiden Enden zu messen, und um die Exzentrizitätstoleranz zwischen der Innen- und der Außenseite des Rohrs zu ermitteln.

Darüber hinaus ermöglicht unser Produktionsverfahren die Herstellung eines Werkstücks, das anschließend durch Außendrehen mit Reitstock bearbeitet werden kann, wodurch eine hohe Konzentrizität zwischen Innen- und Außendurchmesser des Rohrs gewährleistet wird.